Peter Schmidt-Schönberg

Rückert – Mahler

Peter Schmidt-Schönberg – Lieder in Aquarellen

 

Ausstellung vom 01.06. bis 30.07.2016

Vernissage am Mittwoch, 01.06. um 19.00 Uhr

Einführung: Frau Dr. Karin Rhein, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

verlängert bis 27.8.2016!

 

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Text zur Ausstellung

Musikalische und literarische Werke sind dem Berliner Künstler Peter Schmidt-Schönberg (geb. 1942) immer wieder Quelle und Inspiration für eigene Arbeiten. Nach einer intensiven Beschäftigung mit den Sinfonien Gustav Mahlers folgte 2013 die Auseinandersetzung mit den fünf  „Kindertotenliedern“.

2014 erweiterte er die Serie um die fünf Rückert-Lieder Mahlers.

Alle zehn Bilder und andere Arbeiten werden in der Ausstellung zu sehen sein.

Mahler wählte aus der Vielzahl der Werke Rückerts diejenigen Texte aus, in denen er sich selbst wiedererkannte und machte sie sich zu Eigen. „Das bin ich selbst“, bekannte er zu Rückerts Zeilen „Ich bin der Welt abhanden gekommen“. Die Poesie Rückerts wurde zu Mahlers Komposition, die dessen eigenes Erleben und Empfinden mit einbezog. Ebenso findet Peter Schmidt Schönberg – von Dichtung und Musik ausgehend – seinen eigenen, interpretierenden Weg.

Er übersetzte, seiner subjektiven Wahrnehmung folgend, die Lieder in vielschichtige, oft aus unzähligen Figuren gebildete Landschaften, deren Wälder, Täler, Berge und Himmel die Atmosphäre und Struktur von Dichtung und musikalischer Schöpfung in Bilder verwandeln. Einzelne Motive der Texte lassen sich zwar erkennen, doch geht es nicht um eine bildliche Übertragung der Verse. Das Ineinander- und Übereinandergreifen einzelner Bildelemente gibt das Mit- und Gegeneinander der Komposition von Wort und Musik wieder. Die Dynamik eines jeden Bildes versucht, der Dynamik des jeweiligen Liedes zu entsprechen.

Sind die „Kindertotenlieder“ stilistisch als Zyklus zusammengefasst, so zeigt jedes der fünf Rückert-Lieder einen ihm eigenen Charakter.

Peter Schmidt-Schönberg schließt sich mit seinen Bildern Mahlers Bekenntnis an: „Das bin ich selbst“.

 

 

 Vita

Das Land ist reich an Kunst, an Musik im Besonderen- das Land, in dem ich geboren wurde, 1942 in Mährisch-Schönberg (Sumperk), an der Grenze zwischen Böhmen und Mähren, in der heutigen CFR.
Meine Familie wird 1946 dieses Landes verwiesen und wir kommen nach Witzenhausen, dem nördlichsten Kreis Nordhessens- eine Landschaft und ihr Himmel, die mich in meinem Wunsch, Maler zu werden, beeinflussen.

Nach einer Lehre in Kassel als Klischeeätzer und dem Wehrersatzdienst in Hofgeismar fliehe ich 1964 aus der provinziellen Enge in die Großstadt – nach Berlin. Die damalige HfbK hatte meine Bewerbung zum Studium zwar abgelehnt, aber ich bekam den Rat: “Lernen Sie erst einmal zeichnen.“ – ein guter Rat! Dadurch kam ich zur Heinrich-Zernack-Schule und Prof. Hans Speidel. Bei ihm war das Zeichnen echte Knochenarbeit. Ich wurde in seine Meisterklasse für Malerei aufgenommen: “Wie man malt, zeige ich euch – was ihr später daraus macht, ist eure Sache“ – so sein Credo.

Alles, was mich in meiner Kunst inspiriert, hat Weite: Musik, Literatur, Religion, Philosophie – die großen Maler. Hier sind es zwei scheinbar unvereinbare Größen, die mich beeinflussen: Delacroix und Dali! Der Franzose mit seinem unbändigen Colorit und Temperament, der Spanier in seiner geistigen Grenzüberschreitung, verbunden mit einem unglaublichen Können.

1975 entschließe ich mich endgültig Maler und nichts anderes mehr zu sein. Meine sinfonischen Gemälde entstehen: Die I. Sinfonie ist verschollen, die II. Sinfonie in Frankreich, die III. Sinfonie wird zum Schlüsselwerk einer neuen Entwicklung. Aber: mit dem, was ich vorweisen kann, schließen sich die Türen der Galerien, deren Klinken ich reichlich putze, immer wieder hinter mir – eine Erfahrung, die sich prägend auswirkt!

Dann 1980 mein erstes großes Projekt: die Gesamtgestaltung der Gesundbrunnen-Apotheke in Berlin zum Thema „Die Schöpfung“ – angewandte Malerei, ein Schwerpunkt kommender Jahre.
Auf den sich dann doch immer wieder ergebenden Ausstellungen sind es vornehmlich die verarbeiteten Eindrücke meiner Reisen durch Europa, die ihre Sammler finden. 1990/91 male ich in Dreux, Frankreich, im Salle des conferences auf einer Fläche von 30 x 4 Metern die Geistesgeschichte des zusammenwachsenden „L´ Europe“. Für ein Wirtschaftsunternehmen in Berlin entsteht 1995 „L´ Europe II“, Europas mercantile Geschichte, gemalt. Im gleichen Jahr wird das nächtliche Panorama Berlins auf einem Gemälde für die Elektro- Innung auf besondere Weise beleuchtet. Für ein Schweizer Unternehmen gestalte ich in Berlin das Entreé zum Thema Mensch und Computer. 1999 dann erneut eine Apotheke: die Brunnen- Apotheke in Berlin mit einer Ausstattungsmalerei zum Thema „Toscana“.

Und nun nochmals Musik und Malerei: in der Begegnung und Ehe mit Gertrud, sie ist Pianistin, hat sich mein Traum einer Verbindung beider Künste mehr und mehr realisiert. 1999 das „Concert visuell en Francaix“ in Zusammenarbeit mit dem Gewandhaus Leipzig und der Dresdner Semperoper. Dazu Komponistenportraits für namhafte Musiker.
Und endlich das Projekt VERDI- 2001, Ausdruck meiner großen Verehrung und Liebe für den großen Meister zu dessen 100. Todestag. Ich male alle seine 26 Opern, das Requiem und gestalte dazu ein eigenes Buch „La forza dei colori“. Das Projekt wird in der Deutschen Oper Berlin. der Wiener Staatsoper, in Schwerin, München, Darmstadt etc. gezeigt. In Wien folgen 2003 und 2006 der Strauss- Hofmannsthal- Zyklus im Haus Hofmannsthal und seitdem weitere Ausstellungen in dieser „Stadt meiner Träume“.
Meine „Gemalten Opernwelten“ werden weiter komplettiert mit dem Schwerpunkt Puccini. Ab dem Jahre 2007 beginnen die Arbeiten an meinem MAHLER- Zyklus anlässlich seines Doppeljubiläums 2010/2011. Erste Arbeiten werden auf der ART Innsbruck 08 und ART Salzburg 08 gezeigt

 

Ausstellungen

1975 Berlin Ernst-Lemmer-Institut
1976 Wanderausstellung in Brasilien
1978 Berlin „Kunst im Krankenhaus“ Klinikum Steglitz
1980 Berlin Projekt Gesundbrunnen-Apotheke „Die Schöpfung“
1988 Bayreuther Festspiele Wagner-Ausstellung, Galerie Unter den Linden
1988 Dreux, Frankreich Ancienne Chapelle
1990 Schloß Mirow, Mecklenburg
1991 Dreux, Frankreich „ L´ Europe I“ Wandmalerei im Salle des conferences
1991 Berlin Hotel Steigenberger
1996 Karlsruhe Galerie Palaver „Frauenbilder“
1997 Berlin Kapernaum-Kirche „Kontrafacturen“
1997 Berlin Elektro-Innung Künstlerische Ausgestaltung
1998 Berlin Berthold Brecht-Projekt der Galerie Zone F
1998 Berlin Projekt Brunnen-Apotheke „Toskana“
1999 Witzenhausen Malerei und „Märchen für Erwachsene“ mit eigener Lesung
1999 Leipzig Gewandhaus und Dresden Semperoper „Concert visuell en Francaix“
2000 Borna Museum der Stadt Wojzeck-Zyklus nach Büchner
2001 VERDI-Projekt-2001 „La forza dei colori“ Deutsche Oper Berlin
Wiener Staatsoper
Mecklenburgisches Landestheater Schwerin
Hochschule für Musik und Theater München
Telecom Darmstadt
2002 Berlin Galerie Zone F „La forza dei colori“
2003 Wien Hotel Ambassador
2003 Wien Kretschmer/Strohal/Rabassso
2004 Wien Haus Hofmannsthal Strauss-Hofmannsthal-Zyklus I
2005 Bonn Stadtmuseum und Bad Pyrmont Kurhaus Schiller „Die Bürgschaft“-Projekt
2005 Berlin Konzerthaus „Schiller-Verdi“
2006 Wien Haus Hofmannsthal Strauss-Hofmannsthal-Zyklus II
2007 Warnemünde Kirche
2007 Wien Kretschmer/Strohal/Rabasso „Bäume Räume Horizonte“
2008 ART Innsbruck
2008 ART Salzburg