vom 30.07. bis 28.09.
Frank Otto Sperlich
"MeeresLandschaften"
Text zur Ausstellung
Frank Otto Sperlich ist Maler, Filmemacher, Kameramann und Regisseur.
Fast einhundert Filme drehte und produzierte er.
Die Auftrageber sind fast ausschließlich das öffentlich-rechtliche
Fernsehen, allen voran die ARD und arte.
Die Malerei bestimmt sein Leben von früh an.
Frank Otto Sperlich verliert sie all die Jahre nicht aus den Augen,
Denn immer wieder schafft er sich damit einen Rückzugsort
in seinem turbulenten und hektischen Filmalltag.
Die Kunst ist für ihn auch ein Mittel,
die vielfältigen Eindrücke aus der Filmarbeit zu verarbeiten.
Neu ist das "Umkreisen" des Themas Wasser.
Es entsteht ein ganzer Zyklus "Meereswellen".
Auch die Welle hat eine große Reise hinter sich.
Im Sterben – wenn sie bricht –
entfaltet sie ihre ganze Kraft und Schönheit.
Jede ist einmalig, jede wird von jedem anders gesehen und wahrgenommen.
„Als ich mit dem Sujet Wellen und Meer begann ahnte ich nicht,
dass mich das Thema so lange beschäftigen wird.
Ich begab mich, wie auch meine Wellen, auf eine lange Reise.
Dabei ist die Sichtung des Sujets in einem steten Wandel.
Um das zu verstehen,
ist es notwendig meine Herkunft zu kennen.
In einer Diktatur, – und eine solche war das Land,
in dem ich einen großen Teil meines Lebens verbrachte,
– hat man auf das Meer eben eine ganz eigene Sicht:
"Faszination Meer 1.:
was liegt hinter dem Horizont?
Faszination Meer 2.:
hier endet, – sehr sichtbar,- der Herrschaftsbereich.
allein dafür muss man das Meer lieben.
Faszination Meer 3.:
das Große, Unbekannte, Geheimnisvolle, Gefährliche.
Faszination Meer 4.:
Demut
Faszination Meer 5.:
Die Farben und Formenvielfalt verführen zum Spiel
mit eben Farben,Licht und feinnervigen Linien.
Faszination Meer 6.:
Fluchtweg in Freiheit oder Tod!"
Frank Otto Sperlich
Rügen ist für den Maler und FIlmemacher schon immer ein besonderer Ort. Die Insel ist so etwas wie ein Gegenpool für das hektische Filmleben. Sie ist ein wichtiger Teil seines künstlerischen Schaffens.
Vita
Frank Otto Sperlich – Jahrgang 1951 –
ist Maler, Filmemacher, Kameramann und Regisseur.
Fast einhundert Filme drehte und produzierte er –
meist mit seinem langjährigen Partner und Freund Lutz Rentner
in ihrer gemeinsamen Firma Noahfilm.
Die Auftrageber sind fast ausschließlich das
öffentlich-rechtliche Fernsehen, allen voran die ARD und arte.
Die Malerei bestimmt sein Leben von früh an. Anfang der 70er sucht er die Nähe des Hallenser Malers Prof. Willi Sitte.
Die virtuose Malweise und der beherzte Pinselstrich faszinieren den jungen Frank Otto Sperlich. Es wird eine fruchtbare Begegnung.
Eine weitere Leidenschaft ist für Frank Otto Sperlich
die Darstellende Kunst. um beides zu verbinden –
die Malerei und das Theater –
entwickelt sich der Berufswunsch Bühnenbildner.
Nach vergeblichen Versuchen, an verschiedenen Berliner Theatern als Bühnenmaler zu arbeiten, ging Frank Otto Sperlich schließlich zum Fernsehen.
Die Liebe zum bewegten Bild eine logische Konsequenz.
So wurde seine Kunsthochschule die Hochschule
für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg.
Hier begegnet der junge Student solchen anerkannten
Hochschullehrern wie Prof. Hellwig (Szenenbild)
oder Prof. Warnecke (Regie).
Die Vielfalt der Schule fasziniert Frank Otto Sperlich,
Es wird ihn auch in seinem weiteren Schaffen prägen.
Es werden viele Kunstdisziplinen gelehrt:
Schauspiel, Szenenbild, Regie, Fotografie, Kamera.
Nach erfolgreichem Abschluss der HFF beginnt Frank Otto Sperlich 1984 seine Tätigkeit im DDR-Fernsehen als Kameramann und später als Regisseur.
Die Malerei verliert er all die Jahre nicht aus den Augen.
Denn immer wieder schafft er sich damit einen Rückzugsort in einem turbulenten und hektischen Arbeitsalltag.
Die Kunst ist für ihn auch ein Mittel,
die vielfältigen Eindrücke aus der Filmarbeit zu verarbeiten.
In den 90er Jahren führen Frank Otto Sperlich verschiedene Filmprojekte und auch Studienreisen in alle Teile der Welt.
So zu den Naturvölkern im Regenwald des Amazonas, in die unwirtlichen Berge Afrikas oder in den Dschungel Südostasiens. Es folgen Reisen in die Mongolei, nach Russland und immer wieder nach Kuba. Es scheint, als wolle der junge Ostdeutsche sein Fernweh auf einmal stillen. Die Malerei wird auch in dieser Phase so etwas wie ein Anker in der Flut der neuen Eindrücke.
Mitte der 90er Jahre begegnet Frank Otto Sperlich
der New Yorker Künstlerin Vera von Lehndorff (Veruschka).
(Michelangelo Antonioni "blow up")
Das Erlebnis der Kunstszene in New York gibt ihm
weitere Inspiration in seiner künstlerischen Arbeit.
Ein schwerer Unfall bei Filmarbeiten in Sibirien werfen Frank Otto Sperlich in eine Sinnkrise, monatelang kann er nicht mit der Kamera arbeiten…
und wieder ist es die Malerei, die ihn aus seinem Tief holt.
Ausstellungen u.a. in Berlin, Leipzig, Brandenburg,
Mecklenburg Vorpommern und seinem Heimatort Zittau folgen.
Heute sind das Filmemachen und die Malerei für Frank Otto Sperlich untrennbar miteinander verbunden.